Viel zu schnell ist es Winter geworden.
Zwar haben wir es geschafft, alle Kübelpflanzen ins Haus zu räumen, die Gemüse- und Blumenbeete zu leeren, Bäume und Sträucher zu düngen und mit Stroh zu polstern. Auch die Rosenkugeln sind an einem ungemütlichen Novembertag auf dem Speicher verschwunden, diverse Deko-Figuren wie der einsame chinesische Wächter oder eine Holzente im Gewölbe des Kellers verstaut.
Und doch erwischt es einen jedesmal kalt, im wahrsten Sinne des Wortes: der Winter kam in einer einzigen Schnee-Nacht, und was davor nicht davonlaufen konnte, wurde unter einer weichen, weißen Decke begraben.
Die Pferde sind noch am besten gerüstet: ein dickes Fell und ein wohl gefülltes Bäuchlein lassen die Vierbeiner gelassen auch die kalten Nächte an der Heuraufe verbringen. Für die schwarze Funda muss es aber doch eine Überraschung gewesen sein: auf der sonnenverwöhnten Insel im Mittelmeer, ihrer Heimat Menorca, dürfte sie schwerlich einen Schneewinter erlebt haben.
Die Ziegen hingegen waren von dem umgewohnten Niederschlag „not amused“: nur schwerlich konnte ich sie anfangs aus dem Stall locken. Später, als sich der Schnee verfestigt hatte und ein klarer, sonniger Sonntag anstand, haben wir uns doch wieder auf die Wanderung begeben und den geheimnisvollen, stillen Zauberwald doch in vollen Zügen genossen, wenn auch in einem anständigen, gesitteten und fast schüchternen Gänsemarsch.
Jetzt hoffen wir, dass der Dauerfrost doch nicht so lange anhalten möge und insbesondere die allerdings sowieso beheizte Pferdetränke den tiefen Temperaturen trotzt. Ein weißer Advent steht uns bevor – mal sehen, ob das Christkind auch in Weiß daher kommt.