Auf dem Spaziergang durch die wunderbare Wald-Landschaft in unserer nächsten Umgebung haben wir heute einen echten Blumen-Fund gemacht: zwar keine Nelke am Wegesrand, die in den Strauß für den Muttertags-Tisch gepasst hätte; eher ein riesiges Farb-Tableau, geeignet für eine Fototapete oder als Hintergrund für ein Gruppenbild mit Dame. Jedoch, beim näheren Hinzulaufen mussten wir erkennen, dass der Blüten-Baum aus der Ferne doch viel attraktiver aussah als vom Boden aus, wenn man direkt davor stand.
Eine lila Wolke, fast wie ein Fremdkörper mitten im Grün des Buchen-Maiwaldes am Reithberg, ließ einen stauen: wie war dieser exotische, an eine Parklandschaft erinnernde Riesenbaum hierher gekommen? Und wie kann so eine südländische Schönheit den Winter in diesen Breiten überstehen? Also gut, wir waren uns wieder einmal sicher: wir sind eben im Süden angekommen – das war der Beweis!
Beim näheren Hinkommen konnte man erkennen, dass der Baum durch das Ausholzen und eine Neuanlage einer Jungpflanzung offensichtlich stark profitiert hatte; hatte er doch im letzten Jahr niemands Aufmerksamkeit auf sich gezogen und war heuer wohl seit längerem wieder einmal in Blüte. Die orchideen-artigen Blütenhüllen in zartem Lila kontrastierten mit dem flauschigen Rost der Ansätze, und der süßliche, vanilleartige Duft war betörend. Natürlich war das ganze ein riesiger Tummelplatz für Insekten, insbesondere Hummeln.
So haben wir unseren Muttertags-Spaziergang beschenkt fortgesetzt, wieder einmal in dem Staunen über diese wunderbare und gesegnete Naturvielfalt, die es hier noch zu entdecken gibt. Wo aber genau, wird nicht verraten…
Engelwirth 