Engelwirth´s Qualitäts – Bauernmost

Bei uns gibt´s ab April 2016 einen guten, im historischen Kellerg´wölb selbst ausgebauten Qualitäts – Bauernmost von Birnen und Äpfeln alter regionaltypischer Hochstamm – Obstsorten.

Ich konnte bereits in meiner Heimat am Bodensee seit den frühen Neunziger Jahren durch meine saisonale Mitarbeit in einer renomierten Streuobstmosterei Erfahrung sammeln, was man zur Herstellung eines besten und bekömmlichen Mostes braucht. Das beginnt bei der Auslese des Mostobstes, über die schonende Pressung und den sorgfältigen Ausbau im Keller unter sehr geringer Zugabe von Sulfit. Es fördert den gesunden und geschmacklichen Ausbau des Mostes und schützt wirksam vor schädlichen biologischen Mikroorganismen wie dem Essigstich und vor chemischen Oxidationen. Unsere Moste werden nicht mit Gelatine und anderen Zusätzen „geschönt“.

Im April werden die ersten Flaschen abgefüllt sein – seid´s willkommen zum Probieren!

Von Gräben, längst erloschenen Vulkanbergen, und von Almen

In meinen Arbeitstag schauen die Almen und bewaldete Vulkanberge herein. Wenn ich des Morgens erwache, erblicke ich durch die Fenster unserer Schlafstube die Koralpe. Freilich nicht immer, aber wenn unten im Trössengraben noch der herbstliche Nebel liegt, ist der Himmel bei uns heroben bereits klar und der Ausblick weit. Trete ich hinaus, die Pferde zur Koppel zu bringen und Heu in die Raufe unserer Ziegen nachzulegen, grüßen mich von Süden die beiden Gleichenberge und, jenseits von Kirchberg und des Raabtales, die Riegersburg mit ihrem steil abfallenden, imposanten Felsen. Und wenn es die Klarheit gar sehr gut meint, dann tritt im Nordosten das Wechselgebirge mit seinen unbewaldeten, karg bewachsen anmutenden Höhen empor. An manchen Tagen glaubte ich schon, mit meinem sehr guten Zenith – Feldstecher von Baujahr 1935, die Wallfahrtskirche in Sankt Corona erblickt zu haben, was jedoch, allein der großen Entfernung wegen, schon schwer möglich und vorstellbar ist.

Der junge Herbstmorgen ist meilenweit gekrönt von flutendem Sonnenlicht und heiliger Stille. Das Leben auf einer Anhöhe und der damit verbundene Weitblick öffnet einem nicht nur die Gedanken, sondern auch das Herz. In meiner ehemaligen Heimat, einem des Sommers sehr belebten und dicht besiedelten Kurort nördlich der Alpen, fühlte ich mich in den vergangenen Jahren beengt und unfrei. Wie so mancher Einheimische dort, hatte auch ich gottseidank das Glück, mich vor dem Massenbetrieb zurückziehen zu können. Mein wertvollster Grundbesitz war, neben meinem Elternhaus, ein schlichtes hölzernes Sommerhäus´l auf einer Anhöhe, umrahmt von uralten Obstbäumen, etlichen Rosen und unserem Gemüsegarten. Von dort konnte ich über den Bodensee bei Föhnstimmung bis weit in die Vorarlberger Alpen blicken, sogar hinüber in die Schweiz; vom Appenzeller Gebirge bis zum wetterfesten Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau im Berner Oberland. Und weit entfernt von all dem Getöse drunten am See und im Städt´l…

In jedem Sommer kam dann die Zeit, von langer Vorfreude begrüßt, in der ich Wochen bei Bildhauersymposien in Westböhmen verbringen konnte, erst im Böhmerwaldstädt´l Nepomuk, und daran anschließend in Bad Konstantinbad, unweit der weltbekannten Kurstadt Marienbad. Wie es sich für die meist sehr naturverbundenen Böhmen gehört, habe auch ich dort meinen böhmischen „Blanik“, die nahegelegene Burgruine Schwanberg, auserkoren, zu deren erhalten gebliebenen Kapelle ich öfter des Abends emporstieg; am Jahrhunderte alten Burgfried sitzend, erfüllt und zufrieden den Tag ausklingen lassen; über das Pilsener Land hinüber zum Großen Arber und Kubani im Böhmerwald zu blicken.

Und nun, südlich des Alpenhauptkammes heimisch geworden, sind es des Abends nur wenige Schritte von unserem altertümlichen Zuhause zu meinem steirischen „Blanik“. Auf der Wanderkarte eine namenlose Anhöhe, lediglich mit der Bezeichnung „455“ und einem Bildstocksymbol bezeichnet. In der Wirklichkeit ein heiliger Ort, mit Marterl und zwei wunderbaren Solitärbäumen; einer mächtigen Sommerlinde und daneben ein uralter Mostbirnbaum. Zögernd scheidet das Licht. Aber noch lange steht die Felsnase der Riegersburg klar und scharf gegen die Koralpe im helleren Westen, bis endlich die Nacht den verblassenden Tag in ihrem blauen Mantel fängt und das Sternenheer uns behütet für einige Stunden ruhen läßt, am Scheideweg zwischen Zeit und Ewigkeit.

Ich aber ziehe hinab durch die Felder und den schweigenden Wald, heim zum Engelwirth; froh und getrost mit einer Welt des Erlebens zwischen gestern und heute. Und mit einer Lust zur Arbeit für all die nächsten Tage.

Ein altes steirisches Hofgut zu bewahren und zu erhalten…

Was beinhaltet eine Restaurierung eines historischen Gebäudes in unserer Zeit?

Durch das Auf und Ab von Jahrzehnten, durch furchtbare Kriege und die darauf folgenden Wiederaufbauphasen und nicht zuletzt einem vielfach bis heute ungebrochenen Fortschrittsglauben ist vieles, was einst unsere steirische Heimat an landestypischer traditioneller Bausubstanz prägte, unwiederbringlich verloren gegangen. Radelt man durch unser schönes Vulkanland, trifft man sehr oft noch auf schöne, zum Verweilen einladende ländliche Gebäude in allen möglichen Erhaltungszuständen; von liebevoll restauriert und gepflegt bis hin zu dem Verfall preisgegeben.

Jeder, der in einem stilvoll sanierten historischen Gebäude, ausgestattet mit neuer Küche und moderenen Badezimmer samt WC lebt und dies auch zu schätzen weiß, wird uns zustimmen, daß einem jenes Wohnklima der alten Bausubstanz und traditionellen Materialien, Ambiente und Lebensgefühl ein dagegen kühl wirkender Neubau nie bieten kann.

Als Reaktion auf die früher bei einer Restaurierung im Vordergrund stehenden ästhetischen Aspekte und einer am Ideal der Makellosigkeit bestrebten Rückführung in einen Neuzustand, bei der oft auf die Erhaltung der originalen Werkstoffe und Verarbeitungsspuren verzichtet wurde, legte man anno 1986 im Ehrenkodex für Restauratoren die Hauptkriterien für restauratorische Zielsetzungen und Vorgehensweisen fest. Dazu gehört auch ein waches Bewußtsein des Restaurators über die Zulässigkeit von Eingriffen den ihm anvertrauten Kunstwerken.

Drum, liebe Steirer Nachbarn, geh´ ma s´ o – stellen wir uns dieser schönen Verantwortung, die doch noch reichlich vorhandenen historischen Gebäude für kommende Generationen zu bewahren und zu erhalten und sie mit neuem Leben zu erfüllen!

Günter Marcel Sauter, Restaurator Mag.

Für was sind Hörner eigentlich gut?

Diese und noch mehr Fragen wurden beantwortet bei unserem außergewöhnlichen Ausflug am letzten Wochenende zur NABU-Tour mit Annelie Falk bei den PackTierTouren im Hegau. Eine kleine Gruppe von Menschen und 6 Ziegen-Böcke (natürlich kastriert, also sogenannte Hammel) machten sich bei herrlichem Herbstwetter auf den Weg, um nach ca. 3 Stunden über Wiesenwege und an Feldern entlang wieder als bunte Truppe in den heimatlichen Hof in Uttenhofen bei Tengen einzulaufen.

Was ist das besondere am Ziegentrekking? Wenn den Tieren ein kleiner Miniatursattel aus gekreuzten Holzträgern, gepolstert mit Filz und wetterfester Faser und mit Brust- und Hintergurt ausgestattet, aufgelegt wird, scheinen sie nicht wie beladen oder belastet oder als würde man ihnen eben das Gepäck zumuten. Eigentlich hatte ich den Eindruck, dass sie diese Last mit größtem Vergnügen übernehmen und sich vielmehr ausgezeichnet fühlen durch die Verantwortung, die ihnen dadurch auferlegt wird. Wie übermütige Kinder blieben sie mal zurück bei den Resten vom gehäckselten Mais oder naschten hier und dort vom Fallobst oder an den Beeren der Hecken. Ba-last ist eben doch machmal keine Last…

Ziegen sind Helden des Alltags, mit Humor und einer Mischung aus Komik und angewandter Weisheit.

Und die Hörner… Na ja, manchmal kracht’s schon, aber eigentlich sind sie ja nur Wärme-Ableiter, wenn es mal zu heiß wird.

Mehr als liebenswert.