Der etwas andere Jahresabschluss

Wie verbringt man so im allgemeinen die letzten Tage des Jahres?

Viele mögen es sich bequem machen zuhause, in den eigenen Vier Wänden, mit der Familie oder einfach unter sich. Zugegeben, auch wir haben dieses Bedürfnis gehabt, und dennoch trieb es uns am 30. Dezember 2017 hinaus in das etwas entferntere Burgenland, erstaunlich nah der ungarischen Grenze und doch in einen Landstrich, der zwar ähnlich unserem Grazer Hügelland ist und dennoch eine andere Besiedellung, Bebauung und Bewuchs aufweist.

Hier gab es zum Jahreabschluss nun schon zum dritten Mal eine besondere Veranstaltung: die http://www.die-lernmanufaktur.org veranstaltete die nun schon fast traditionelle Jahresabschluss-Eselwanderung mit Josua, Benjamin und Rosalie sowie vier weiteren Stallgenossen, den Zwergziegen, deren genaue Namen mir leider unbekannt blieben, die aber dennoch mein besonderes Interesse erfahren haben, sind sie doch im Vergleich zu unseren eigenen Ziegen-Buben ein anderer Schlag und auch wirklich erstaunlich anzusehen.

Ein gemischter Zug aus winterlich gekleideten Menschen, Eltern mit Kindern, Nachbarn, Kollegen, Freunden, Verwandten und Unterstützern – insgesamt an die 50 Personen – schlenderte genüsslich durch die schneelos daliegenden Halden, Feldwege und Streuobstwiesen, um ein einem großzügigen Bogen durch den eher kontinental anmutetenden Mischwald zurück zum heimatlichen Hof zu gelangen, wo eine heiße Suppe und Früchtepunsch warteten.

Die Hauptdarsteller – zwei große und eine eher zierliche Eselin – und die etwas mops-artigen Ziegen waren liebe, geduldige und artige Begleiter, an die Bewegung im Freien gewöhnt und unendlich geduldig mit den vielen unbekannten Menschen, Händen, Gesichtern und zaghaften Versuchen, zur Fortbewegung zu ermuntern.

Eine seltsame Gesellschaft muss dieser Anblick abgegen haben für Uneingeweihte; was treibt diese Menschen an einen kalten, unwirtlichen Dezembertag, noch dazu am vorletzten des Jahres, zu diesem ungewöhnlichen Treiben? Ich denke, die meisten der Teilnehmer sind mit einen Gefühl der Bereicherung und der Empathie nach Hause gefahren, sei es nach Graz oder vielleicht sogar in die Nähe von Wien. Der Faszination und der Kameradschaft, die Tiere schenken, lässt es sich schwer entgehen. Ein verspätetes Weihnachts-Geschenk, im Übergang und zwischen den Jahren, zwischen zwei Gedanken vielleicht, und hoffentlich ein Anstoß für das Neue im kommenden Jahr…